Hüttner Signalmörser 1712 (oder älter)

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Hüttner Signalmörser

Mündlich überlieferte Geschichte von  Walter Lattmann sel., Bewirtschafter des Bauernhofes „Schanz“ und Förster der Hüttner Egg.

Nach dem zweiten Villmergerkriege im Jahre  1712 befand sich auf der Hüttner Schanz noch lange Zeit ein Wachthaus. Das alte Hüttner Gemeindewappen  hatte dieses Wachthaus mit zwei oder drei Bäumen zum Motiv.

Gemäss W. Lattmann waren zwei gleiche Mörser mit Holzlafette bei diesem Wachthaus für Alarmzwecke stationiert. Mit  Kanonenschüssen sollten die Leute auf allfällige Gefahren aufmerksam gemacht werden. Im Laufe der Zeit waren die Holzlafetten in dermassen schlechtem Zustand, dass nur noch die Rohre erhalten blieben.

Im Jahre 1883 wurde auf der Schanz das erste Trinkwasser Reservoir erstellt. Der Aushub und die umfassenden Erdarbeiten veränderten das Bild der Schanz von 1712. Das Wachthaus ist nach diesem Datum nicht mehr nachgewiesen.    

Lange Zeit wurden die Bewohner von Hütten und Umgebung durch Böllerschüsse auf der Schanz über die Durchführung  von allerlei Veranstaltungen orientiert.

Die Aufgabe des Böllerns wurde von der Gemeinde der Familie Lattmann übertragen. Die Rohre wurden in der Scheune unterhalb der Schanz aufbewahrt.

Bei einem Beschuss der Mörser, um einen Ausflug der Molkereigenossenschaft anzukündigen, wurde  durch die Explosion ein Rohr zerstört. Bruchstücke des eisernen Rohres wurden bis zu 300 Meter von der Schanz entfern gefunden.

Im Jahre 1990 übergab Walter Lattmann das verbleibende Rohr anlässlich einer Sitzung dem Gemeinderat und wurde von seiner Aufgabe des Böllerns dankend entbunden.

Im Gemeinderat beschloss, den Signalmörser zu rekonstruieren.

Im Jahre 1991 wurde der Mörser auf die 700 Jahrfeier der Eidgenossenschaft durch Kunstschlosser Ernst Landolt fertig gestellt, welcher die neue Lafette der Gemeinde schenkte, unter Ausbedingung, den Mörser hin und wieder benutzen zu dürfen.

Das eiserne Rohr, dessen Herkunft und Herstellungsjahr nicht bekannt ist, ist Original, ausser die Zapfen beidseits der Laufmündung, wo zwei seitliche Löcher im Rohr dazu benutzt wurden, das Rohr in der Lafette so zu fixieren, dass die Neigung verstellbar ist. Die ganze Lafette samt den Eisenbeschlägen wurde neu angefertigt. Vorbild war eine Lafette von einem alten Schiffsgeschütz.

Rudi Roth konnte bei seiner Begutachtung am 1.4.2014 das Rohr weder typisieren noch datieren.
Möglicherweise stammt das Rohr von vor 1712?

10.04.2014 E.Landolt