01 Hüttner Schanz 

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00KH22 Major Werdmüller a
00KH23AGesamt Major Werdmüller
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00KH12Hütten
Sektor3Homepage
Oelgemälde anonym 1712
Infotafel1

Der Bau der Hüttner Schanz wurde am 12. Mai 1712 begonnen und wurde unter Anleitung von Major Johann Conrad Werdmüller von Soldaten erstellt. In seinem Tagebuch finden wir auch Hinweis über die benötigten Werkzeuge:" Im Schloss Wädenschweil Mittwochen den 11. Mey, umb Schantzen Geschirr lassen anhalten, mann liesse  abfolgen laut Zedel. Es werdent auf Hütten geschikt, 6 Bikel, 6 Hauwen, und  zwo Aegsen, Körb, Schlegel, und Stössel, sind keine verhanden, das übrige so an  Schauflen. Mehrers von nöthen seyn möchte, soll dem Sager Bodmer daselbsten obliegen, von der Baursamme selbiges Orths anzuschaffen."

Weil das Land jenseits der Sihl bereits in Feindes Hand und in Schussweite war und von den Anhöhen die Fortifikationstätigkeiten der Zürcher den Innerschweizern stets beobachtbar waren, hatte der Major Schutzmannschaften angefordert, um die Bauarbeiten ohne Furcht durchführen zu können. Weil diese Unterstützung von den "Herren Kriegsräthen" nicht gewährt wurde, sorgte Werdmüller dafür, dass zuerst die Hütte innerhalb der geplanten Schantz erstellt wurde und gleichzeitig auch eine erste Kanone postiert war. Dies beruhigte offenbar die Gemüter: "Diesere Nacht fleissig patroulliert, hattend schon besseren Muth, weilen wir einen Canon auf dem Platz." Offenbar war das Wetter für die Arbeiten nicht optimal: "Sonntag den 22. Mey, ist nichts passiert, als dass uns an der Schantz, durch den starken Regen, ziemlich vil ruiniert worden." Die Wälle einer derartigen Schantz wurden ja aus dem Erdaushub des Grabens  erstellt. Danach wurde gebrannter Kalk mit dem Erdreich für den äusseren Mantel vermischt. Die Feuchtigkeit der Erde bewirkt danach im Kalk den härtenden Effekt.

Am 24.Mai berichtet der Major weiter: "Diesen Tag wurd wieder alles repariert an der Schantz, sodurch den Rägen ruiniert worden, die Batterie gegen dem Hütterboden wurd verfertiget mit Versprechen nach dem Freüdenschiessen, ein Fass Wein zu spendieren, und unsere Artillerie in die Schantz gebracht,...die beyden Haubtleüth, mit übriger Mannschaft, fliegenden Fahnen und mit klingendem Spihl, kamend auf die Schanz und habend den Ordre gemäss Freud geschossen." (hier wurde die Kunde von der erfolgreichen Eroberung von Wil und Mellingen gefeiert).    

Am 27.5. notiert der Major: "Damit aber die Schantzarbeith fortgehe, habe bey Haubtman Meyer ins Tanners Haus angehalten, dass täglich 20 oder mehr Mann, von seiner Compagnie auf Hütten komind zu arbeithen, weilen die von des Büehlers Compagnie auf Hütten, zu schantzen keinen Lust wegen Consequenz." Hieraus wird erkennbar, dass der Entscheid des Majors das Dorf Hütten mit einer Schanz zu schützen anstelle der von den Kriegsräthen gewünschten stärkeren Fortifikation des Berglis, nicht gutgeheissen wurde. 

Auch später blieb dies ein Diskussionspunkt: "Samstag den 11. Juny, ist Hr. Statthalter, Jkr. Raths Herr, und andere Herren , mit Hrn. Obrist Salutz, und Hrn. Major Matli, auf Hütten kommen, den Posten zu besichtigen. Hr Salutz that Andeütung, von dem vorderen Berg. Antwort, dass mich dieser Platz weit vortheilhafter gedunkt, und könne man hier ein gross stuk Land bestreichen, und defendieren. Hr. Mattli war auch der Meinung, nahme die Müeh, und zeigte den Arbeitheren eint und anderen Vortheil. Die Artillerie, so bis dahin im Schlosshof gestanden, wurde auf den Schantzen verteilt, und auf mein Begehren N° 13, ein Zollikofer 6 Pfünder auf Hütten abgeführt worden. " Wir nehmen an, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt die Schantz fertig erstellt war. "Freytag den 8. July, ist Hr Haubtman Füssli, auf die Hütter Schantz kommen, die Artillerie zu visitieren, samt dem Vorrath, hat uns 20 Kuglen und Pulver nach Proportion, samt besseren Lunden, als wir gehabt, überschiket."  Der Kriegseinsatz der Schantz schildert Major Werdmüller in seinem Tagebuch ab 22.July siehe Seite 47.

Die Hüttner Schantz wurde zumindest im Sonderbundkrieg nochmals reaktiviert. Und wurde möglicherweise davor auch als Vermelder benutzt. Eine Meldemörser ist noch heute im Besitz der Gemeinde.